Service Learning in Kürze

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In Zeiten diverser gesellschaftlicher Herausforderungen gewinnt die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung durch Hochschulen immer mehr an Bedeutung. Ein Lehrformat, welches versucht diesen Anspruch mit dem eigentlichen Bildungsauftrag von Universitäten zu vereinen, ist das sogenannte Service Learning.

Service Learning, auch übersetzt als „Lernen durch Engagement/Verantwortung“ ist eine innovative, ursprünglich aus den USA stammende Lehrmethode, die dort inzwischen fester Bestandteil der universitären Lehre ist.

Beim Service Learning wenden Studierende im Studium erlerntes, theoretisches Wissen konkret in einem Praxisprojekt mit einem lokalen sozialen, gemeinnützigen Kooperationspartner an. Dieser Theorie-Praxis-Transfer führt bei den Studierenden zu einer Vertiefung der Fachinhalte sowie zu einer Förderung zahlreicher Schlüsselkompetenzen (Learning-Komponente). Der Praxispartner profitiert hingegen von externem Wissen und den erarbeiteten Problemlösungen (Service-Komponente).

Um den Lehr- und Lernerfolg von Service Learning-Veranstaltungen sicherzustellen, ist es sinnvoll, den theoretischen Problemlösungszugriff zu einem bestimmten Thema im Rahmen einer regulären Lehrveranstaltung wissenschaftlich aufzubereiten. Zudem sollte Lehrenden und Studierenden –begleitend zur Servicetätigkeit– die Möglichkeit gegeben werden, die angewendeten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu reflektieren und sich auszutauschen.

Der Charme von Service Learning liegt auch darin, dass es in fast allen Fachbereichen und in den meisten Modulen angewendet werden kann. Denn letztlich kann jede Disziplin Wissen und Methoden für die Lösung praktischer Probleme einbringen.

Vorteile dieser Lehrmethode

Service Learning geht für alle Beteiligten mit einer Vielzahl an Vorteilen einher:

Bei Studierenden führt der Theorie-Praxis-Transfer sowohl zu einem verstärkten Interesse und einer Vertiefung der Fachinhalte als auch zu einem Ausbau der Problemlösungskompetenzen sowie dem Erwerb zahlreicher Schlüsselkompetenzen (wie z.B. Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Projektmanagement). Darüber hinaus werden die Studierenden für gesellschaftliche Probleme sensibilisiert, was zu einer gesteigerten Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement auch außerhalb der Universität führen kann.

Der innovative Ansatz des Service Learning gibt Universitäten zudem die Möglichkeit, den Praxisbezug ihrer Lehre zu verbessern und sich nach außen hin zu öffnen. Universitäten kommen damit in weitergehender Weise ihrem öffentlichen Auftrag nach – und erhalten zugleich wertvolle Anregungen und Impulse für Forschung und Lehre.

Die Praxispartner von Service Learning-Modulen profitieren schließlich von dem externen und unentgeltlichen Fachwissen und der Expertise der Studierenden. Häufig entstehen zudem langjährige Kooperationen zwischen den Praxispartnern und der Universität, etwa durch Praktika, Abschlussarbeiten oder indem Studierende durch Service-Learning zu ihrem zukünftigen Arbeitgeber finden.